Cora II - das Computer - Reaktionstest - Auto

Mit Hilfe von CORA II möchten wir erreichen, dass Fahrzeugführer, speziell aber junge Kraft-fahrer, über das Zusammenwirken von

 

  • Aufmerksamkeit
  • Reakionszeit
  • Geschwindigkeit

 

bei der Bemessung des Anhalteweges nachdenken.

 

Wir versuchen, der häufig anzutreffenden, jedoch irrigen Ansicht, jemand könne durch Aufmerksamkeit und eine blendende Reaktionsfähigkeit die Auswirkung von auch nur leicht überhöhter Geschwindigkeit kompensieren, durch Aufklärung entgegenzuwirken.

 

„Ich habe eine rasche Reaktion, also kann ich ruhig etwas schneller fahren“

häufige Aussage vor einem Cora II Reaktionstest

 

Diese Annahme ist weit verbreitet. Sie ist in besonderer Weise bei jungen Männern anzutreffen, gehäuft bei jenen, die ein Fahrzeug der Art „tiefer, breiter, lauter“ fahren.

 

Mit diesen zu diskutieren ist schwierig. Wenn man bedenkt, wie viel von ihrem Geld in ihren Fahrzeugen steckt, dass sie oft das einzige Vermögen ihrer Besitzer darstellen, erkennt man:

 

Eine rationale Auseinandersetzung mit dem Autofahren ist noch nicht erfolgt, das Verhältnis zu dem Fahrzeug ist emotional besetzt, die Wahrnehmung gestört.

 

Und jetzt tritt CoRA in Aktion.

 

Gerätebeschreibung und Ausstattung :

Ein völlig abgespecktes Auto-Modell mit einem Lenkrad, einem Gas- und Bremspedal, einem verstellbaren Autositz.

 

Kein Videospiel gaukelt vorausschauende Fahrweise vor, wo man in Wirklichkeit nur eine Situation erinnert, keine Strecke wird abgefahren. Denn vor derartigen Fahrsimulatoren trifft sich häufig eine Gruppe, der es lediglich darum geht, virtuelle Rennen gegeneinander zu fahren. Unfälle werden verharmlosend hingenommen, da ihnen keine Konsequenz folgt

Wir hingegen fahren, tempobegrenzt und mit Automatik, z. B. mit 50 km/h hinter einem Lkw-Anhänger her.
Dabei sind wir besonders aufmerksam, weil nicht abgelenkt.

Der Lkw bremst, was wir an dem Aufleuchten der entsprechenden Leuchten erkennen, und wir bremsen auch. Mehr ist nicht zu tun.

Die automatisch gestoppte Reaktionszeit ist also der Zeitraum, der zwischen dem Aufleuchten der Bremsleuchten und dem Betätigen des Bremspedals liegt.

Das probieren die Teilnehmer aus, bis drei gültige Bremsversuche vorliegen, der Computer merkt sich die Werte und bildet einen Mittelwert..

 

Jetzt führen wir weitere Reaktionstests mit anderen Personen durch in der Hoffnung, dass es schnellere und langsamere Reaktionen geben wird, die wir miteinander vergleichen können.

 

Anhand eines Ausdruckes erfährt jeder, wie lang sein Anhalteweg unter Berücksichtigung der persönlichen Reaktionszeit geworden ist.

 

In einem zweiten Schritt spielen wir eine „was wäre wenn…“ Geschichte und untersuchen die Auswirkungen von geringen Geschwindigkeitsüberschreitungen am Beispiel „60 statt 50 km/h“.

 

Und tatsächlich: Währen der „schlechteste“ Proband bei 50 km/h einen Anprall verhindert hätte, ist dieses dem „besten“ bei 60 km/h nicht gelungen. Trotz des geringen „Tempoverstoßes“ von lediglich 10 km/h wäre es zu einem Unfall gekommen: Und die Geschwindigkeit beim Anprall beträgt stets deutlich mehr als 10 km/h.

 

CoRA II kann auf die unterschiedlichsten Geschwindigkeitsdifferenzen eingestellt werden, aber auch die von uns programmierbaren  Verzögerungswerte können die unterschiedlichsten Fahrzeugarten und Straßenverhältnisse simulieren.

 

Wir können uns also auch hier an die örtlichen Gegebenheiten, wie z. B. innerstädtischer Verkehr mit vielen 30 km/h-Zonen oder auch Landstraßen in dörflichen Bereichen, aber auch an die gerade vorherrschenden Witterungsbedingungen anpassen.

 

Wir holen die jungen Leute dort ab, wo sie sind; wir erzählen ihnen nicht, dass sie etwas falsch machen und ändern müssten. Vielmehr zeigen wir ihnen auf, dass die „Gleichung: Ich kann durch gute Aufmerksam und schnellstmögliche Reaktion die Folgen von etwas zu schnellem Fahren ausgleichen“, dass diese Gleichung nicht auf geht.

 

Jetzt können sich weiter Themen anschließen:

 

  • die Bedeutung der Aufmerksamkeit
  • was beeinflusst das Reaktionsvermögen (positiv und negativ)
  • welche Auswirkungen haben unterschiedliche Fahrbahnzustände
  • welche haben Bremsen und Reifen
  • Wie könnten Unfälle vermieden werden usw.

 

Wir sind da sehr flexibel und orientieren uns an den Wünschen bzw. den Notwendigkeiten, die in der Gruppe vorhanden sind.

 

Gleichwohl kommt auch sehr oft zur Sprache, dass sehr viele Unfälle hätten vermieden werden können, wenn nur einer der Beteiligten sich ein wenig anders verhalten hätte. Auch ein vermeintlich oder juristisch unschuldiger Unfallbeteiligter hätte in vielen Fällen das Geschehen verhindern oder doch mildern können.

 

Und fast immer wäre das eine Reduzierung des Tempos gewesen.

 

Das zeigt Cora II deutlich auf!